Vertreterversammlung 2017
Vorstand und Aufsichtsrat legen vor der Vertreterversammlung Rechenschaft über ihre Tätigkeit ab. Die Vertreterversammlung stellt den Jahresabschluss fest und beschließt, wie der Jahresüberschuss verwendet werden soll.
Bericht zur 13. ordentlichen Vertreterversammlung
für das Geschäftsjahr 2016
Am 28. Juni 2017 waren die Vertreter der Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b.Hl.Blut eG zur Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2016 in die Schlossgaststätte Vogl in Hohenwarth eingeladen. Vorstand Franz Wellisch und Vorstand Harald Eisenreich hießen 57 stimmberechtigte Vertreter willkommen.
Besonders stolz ist man seit November 2016, als die „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“, von der UNESCO in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit aufgenommen wurde. Gründervater Friedrich Wilhelm Raiffeisen sagte es mit deutlich einfacheren Worten: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Unsere Bank, so Wellisch an der „böhmischen Grenze“, ist damit konkreter Teil dieser weltweiten Gemeinschaft von rund 800 Millionen Mitgliedern.
Allein die vier selbständigen Genossenschaftsbanken im Landkreis Cham hatten zum Jahresende 2016 : 436 Mitarbeiter, 23 Auszubildende, 43 Bankautomaten, 77.785 Kunden, davon 25.798 Mitglieder und eine Bilanzsumme von 1,703 Milliarden €. „ Wenn’s uns ned geb’n daat, dann dad wos wichtig’s fehl’n“, so Herr Wellisch.
Im Anschluss wurde für die 46 Mitglieder, die 2016 verstorben sind, eine Gedenkminute eingelegt, genannt wurden stellvertretend für alle Sepp Brandl und Ludwig Baumgartner, ehemals Mitarbeiter und Vorstand der Bank.
Der Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2016 wurde von den Niedrigzinsen bestimmt. Obwohl die Arbeitslosenquote sehr niedrig und die Gesamtzahl der Erwerbstätigen historisch gut war, sind die Zinssätze weiter nach unten gegangen und die Inflationsrate minimal gestiegen auf 0,5%. Die weitere Entwicklung der Zinsen ist und bleibt eine politische Sache – ein Riesenproblem für Kunden und Banken. Die Erträge werden torpediert, alle stehen unter einem enormen Kosten- und Rechtfertigungsdruck. Es gibt in nächster Zeit wenig Hoffnung auf höhere Zinsen.
Vorstand Harald Eisenreich stellte im Anschluss die Aktiv- und Passivseite der Bilanz vor. Die Passivseite zeigt, dass 2,1 % mehr Kunden, 14 % mehr Spareinlagen, dafür aber 5,6 % weniger Termineinlagen, angelegt haben. In der Aktivseite steht die Bilanzsumme von 201 Millionen €, das ist ein Plus von 4,3 % gegenüber 2015. Die Kundenkredite stiegen um 1,5 % und die Wertpapiere um 5,1 %. Die Bank hat 4.709 Mitglieder mit einem Geschäftsguthaben von 2.512 T €. 2016 wurde ein Bilanzgewinn von 235.381,14 € erwirtschafte, ein Minus von 32,7 T € zum Vorjahr. Der Verwaltungsaufwand mit + 45 T € ist die größte Herausforderung. Im Warengeschäft ist durch den niedrigen Ölpreis bei Brenn- und Treibstoffen ein Minus von 5,4% zu verkraften , minus 10,2 % musste beim Agrargeschäft (Futtermittel) aufgefangen werden. „Wenn die Bauern wenig Geld für die Milch bekommen, so füttern sie auch weniger Kraftfutter“, so Eisenreich. Neu im Fachmarkt ist ein Sortiment für Schulbedarf, Schreibwaren, sowie eine große Erweiterung für Maschinen.
Aufsichtsratsvorsitzender Michael Schütz berichtete über die Tätigkeiten des Aufsichtsrates. In 6 Sitzungen wurden alle wichtigen Entscheidungen über die Geschäftspolitik getroffen. Auch an Fortbildungen, sowie Tagungen nahmen die Aufsichtsräte teil.
Der Jahresabschluss 2016 wurde ordnungsgemäß erstellt und der uneingeschränkte Prüfungsvermerk des Genossenschaftsverbandes Bayern erteilt. Der Aufsichtsrat ist seiner Mitwirkungs- und Überwachungspflicht ordnungsgemäß nachgekommen, es wurden alle Risiken überwacht. Michael Schütz dankte den Vorständen für die gute Zusammenarbeit, allen Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit und sagte: „Macht weiter so, ohne zu jammern.“
Einstimmig wurde der Jahresabschluss 2016 von den Vertretern genehmigt. Vorstand Eisenreich informierte im Anschluss über die Verwendung des Jahresüberschusses 2016. Der Jahresabschluss mit einer Bilanzsumme von 201.259.012,59 € und einem Bilanzgewinn von 235.381,14 € wurde beschlossen. Die auszuschüttende Dividende von 5% beträgt 123.198,13 €. Die Zuweisung zu den gesetzlichen Rücklagen beträgt 55.000,00 €, zu den Ergebnisrücklagen 57.183,01 €. Der Beschluss lautete einstimmig mit „Ja.“
Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde ebenfalls ohne Gegenstimme beschlossen.
Die turnusmäßige Wahlen zum Aufsichtsrat leitete Vorstand Franz Wellisch. Michael Schütz stellte sich zur Wiederwahl, das weitere, turnusmäßig aus dem Gremium ausscheidende Mitglied, Herr Karl Schamberger konnte wegen Überschreitung der satzungsmäßigen Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Das Aufsichtsgremium besteht aus sechs Gremiumsmitgliedern. Als Ersatz für Schamberger stellte sich Corinna Mauerer aus Rittsteig zur Wahl. Sie stellte sich kurz persönlich der Versammlung vor. Die 41-jährige ist verheiratet, hat zwei Kinder im Alter vom 11 und 13 Jahren und arbeitet als Arzthelferin in der Praxis Dres. Oberkötter. „ Ich will den Aufsichtsrat mit Frauenpower aufpeppen.“ Michael Schütz und Corinna Mauerer wurden per Handzeichen einstimmig gewählt. Beide nahmen die Wahl an und dankten den Anwesenden für ihr Vertrauen.

Herzlicher Dank ging anschließend an Karl Schamberger, der 30 Jahre im Aufsichtsrat der Genossenschaft tätig war. Für diese Betriebstreue gebührt ihm großer Dank, Ehre und Anerkennung. Die Vorstände Wellisch und Eisenreich überreichten ihm ein kleines Geschenk mit vielen guten Wünschen. Im Gegenzug gab Schamberger den Dank an alle Kollegen zurück. „Es war eine schöne Zeit, ich habe viele interessante Leute kommen und gehen sehen. Wichtig waren mir immer zufriedene Kunden und Mitarbeiter“, so Schamberger.

2. BGM Reinhard Heitzer dankte in seinem Grußwort den Vorständen für ihre Regionalität. „Es ist immer eine Freude, wenn Schule, Kindertagesstätten oder Vereine mit einer Spende unterstützt werden. Mit der Zinspolitik kann man nicht einverstanden sein, wenn sogar für Erspartes Strafzinsen im Gespräch sind. Der Raiffeisenbank darf ich zu ihren Zahlen gratulieren und hoffe, dass die Zweigstelle in Hohenwarth langfristig erhalten bleiben wird“, so Heitzer.
Zum Abschluss dankte Wellisch allen Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehrengästen und Vertretern für ihr Kommen und das Vertrauen in die Raiffeisenbank. Ein gemeinsames Abendessen mit vielen weiteren Gesprächen rundete die harmonische Vertreterversammlung ab.