Raiffeisenbank dennoch insgesamt mit zufriedenstellender Bilanz 2024
Fast 60 Vertreter und 25 Gäste der Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b.Hl. Blut waren am Mittwoch der Einladung zur Vertreterversammlung ins Hotel Bayerwald gefolgt.
Genossenschaftsmodell wurde in Deutschland erfunden
Vorstand Franz Wellisch stellte eingangs fest, dass das Jahr 2024 der Bank aufgrund der Lage in Deutschland wie in der Welt noch einmal mehr abverlangt hat, als die Jahre zuvor: „Totalabsturz der Konjunktur bei uns, Aufkündigung des Regierungsbündnisses, die Wiederwahl von Donald Trump und immer neue Krisenherde“, listete er wichtige Ereignisse auf. Die Raiffeisenfamilie habe jedoch wieder fest zusammengearbeitet und zusammen gehalten, um für die Kunden die bestmögliche Leistung zu liefern.
Das Genossenschaftsmodell wurde in Deutschland erfunden und habe sich in der ganzen Welt etabliert. Nicht ohne Stolz stellte Franz Wellisch fest, dass die UN 2025 zum Jahr der Genossenschaften erklärt hat. Motto: Cooperatives build a better world“. Das sei die Lösung für viele Probleme in der Welt, so UN-Generalsekretär Guterres. Franz Wellisch war überzeugt, nur durch das Miteinander werde vieles mögliche oder es für viele besser.
Der Konjunktureinbruch im vergangenen Jahr bedeuten einen massiven Umsatzverlust für das Warengeschäft. Das Konsumklima war noch schlechter als zuvor. Die Atmosphäre war nicht jene, die es für Investitionen brauche. Als Negativbeispiel nannte der Vorstand die reziproken Zölle Donald Trumps. Geopolitisch gehe es weiter drunter und drüber, ein weiterer neuer Krieg wurde entfacht. „Alle Konjunkturprognosen bewegen sich so um plus-minus 0 Prozent, die optimistischeren knapp darüber. Allerdings werden sie beinahe täglich korrigiert“, so der Redner. Die gute Nachricht sei, die Inflationsrate sinke, für Anfang 2026 möglicherweise sogar unter 2 Prozent. Die EZB verfolgt weiterhin konsequent ihren Zinssenkungskurs. Die Zinskurve normalisiere sich wieder, für kurzfristige Anlagen gibt es weniger und für langfristige mehr Geld. Das sei gut für die Konjunktur. Mit der Bilanz 2024 war der Vorstand insgesamt zufrieden.
3 Prozent Dividende
Wellischs Vorstandskollege Harald Eisenreich legte anschließend die Zahlen des Jahresabschlusses vor. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 244.303.562,58 Euro, der Bilanzgewinn auf 110.523,21 Euro. Im Warengeschäft seien die Zahlen nur bedingt mit dem Vorjahreszeitraum vergleichbar, da hier die Einrichtung einer kompletten, neuen Geschäftsstelle in Bad Kötzting zu Buche schlägt.
Der Vorschlag über die Gewinnverwendung lautete: 3 Prozent Dividende, das sind 69.701,25 Euro, Zuweisung zu den gesetzlichen Rücklagen 20.000 Euro und zu den anderen Ergebnisrücklagen 20.821,96 Euro.
Anschließend berichtete Vorsitzender Hermann Lamecker über die Arbeit des Aufsichtsrates. Der sei einverstanden mit der Berichterstattung, ebenso wie mit dem Vorschlag zur Verwendung des Überschusses. Dann gab er die Schlussbemerkungen des GVB-Prüfberichtes bekannt.
Die Vertreter stellten anschließend ohne Einwände die Jahresrechnung fest und stimmten dem Vorschlag der Gewinnverwendung zu.
Andreas Schreiner und Josef Schmid als Aufsichtsräte wiedergewählt
Nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stand die Wahl zweier Aufsichtsratsmitglieder auf der Tagesordnung. Satzungsgemäß scheidet jährlich ein Drittel der Aufsichtsräte aus, entscheidend hierfür ist die Amtsdauer. Dies betraf Josef Schmid und Andreas Schreiner, die sich ein weiteres Mal zur Wiederwahl stellten. Das Ergebnis war einstimmig, sie gehören noch einmal drei Jahre dem Aufsichtsrat an.
Bürgermeister Paul Roßberger betonte, es sei interessant die finanzpolitischen Hintergründe zu erfahren. „Wir befinden uns in unruhigen Zeiten und haben heute gehört, was dies für uns in der Region bedeutet“, so der Bürgermeister. Da sei es gut, eine Bank aus und für die Region zu haben. Die gehörten Berichte belegten eine gute Arbeit. Sein Dank dafür galt allen Mitarbeitern. Eine persönliche Beratung sei heutzutage in Finanzfragen unerlässlich. „Für den Erhalt der sehr guten Infrastruktur in unserer Tourismusregion brauchen wir verlässliche Partner, die Investitionen möglich machen. Da ist es gut, die Raiffeisenbank an der Seite zu haben“, betonte Paul Roßberger. Darüber hinaus dankte er ausdrücklich für die kontinuierliche, finanzielle Unterstützung von örtlichen Vereinen, Organisationen und Einrichtungen durch die Bank. Er wünschte den Verantwortlichen ein gutes Händchen für die nächste Zeit und die Zukunft.