Vertreterversammlung 2021

Vorstand und Aufsichtsrat legten vor der Vertreterversammlung Rechenschaft über Ihre Tätigkeit ab.  

Bericht zur 17. ordentliche Vertreterversammlung vom 28. Juni 2021

Zum zweiten Mal fand die Vertreterversammlung im Dorfstadl in Lohberg ab. Dort konnten alle erforderlichen Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten werden um die Versammlung wieder in Präsenz abhalten zu können.

„Wir sind froh, dass wir hier sein dürfen und live die wichtigsten Beschlüsse des gesamten Jahres fassen können“, begrüßte  Vorstand Franz Wellisch die anwesenden Vertreter.

Franz Wellisch bedankte sich bei allen Mitarbeitern in den sieben Bankstellen und drei Lagerhäusern, weil sie in dem schwierigen,  herausfordernden und teilweise sehr nervigen Coronajahr 2020 zusammen gearbeitet und zusammen geholfen haben, damit die Raiffeisenbank insgesamt eine gute Leistung ablieferte und gute Zahlen schrieb. „Die Bilanz 2020 ist nichts anderes als das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit.“

Die Rahmenbedingungen

Franz Wellisch blickte  auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2020 vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie zurück. Das Bruttoinlandsprodukt hat schon 2019 deutlich geschwächelt, 2020 fiel es auf minus 4,9 %. „Wir registrierten insgesamt nochmals einen leichten Rückgang von allen Zinsen über alle Laufzeiten, wobei die  Langfristigen stärker fielen als die Kurzfristigen“, erläuterte Wellisch. Ein Gegenstück dazu war die Entwicklung der Aktienkurse. Nach dem Coronaschock haben sich die Kurse schnell und stark erholt und sind bis Jahresende nur mehr gestiegen. Nicht einmal der Lockdown ab November konnte den Wertpapierkursen etwas anhaben. „Unsere Bank schaffte letztes Jahr wieder ein gutes Wachstum  mit 5 % bei den Einlagen und 3 %  bei den Kundenkrediten“, bezifferte Wellisch.

Das Geschäftsjahr

Die Bank hat ihr gutes Provisionsergebnis wiederholen. Es blieb zum dritten Mal in Folge auf diesem hohen Niveau – und das, obwohl  von Mitte März bis Mitte Mai keine Beratungsgespräche stattfanden. Natürlich brauchten die Bankhäuser eine Zeitlang,  bis sie sich mit  Plexiglaswänden ausgerüstet hatten und sich die Leute wieder kommen trauten. „Mit der Ware erreichten wir nach dem bereits guten Ergebnis in 2019 auch 2020 nochmals eine Verbesserung“, berichtete Franz Wellisch. Man hatte zwar unter den Teilschließungen gelitten, aber  es gab ein paar Sondereffekte, die den Jahresertrag begünstigten, nämlich die Heizölpreise und die Senkung der Mehrwertsteuer. Fazit des Vorstandes war, dass man in dem Corona-Jahr eine wirklich gute Bilanz zustande brachte. „Wir sind sehr zufrieden, denn es hat eine Pandemie biblischen Ausmaßes stattgefunden. Wir alle waren nicht nur Zeitzeugen, sondern mittendrin und es ist noch nicht vorbei“, befürchtet der Redner im Hinblick auf das Infektionsgeschehen, sowie die  wirtschaftspolitischen bzw. zinspolitischen Auswirkungen.

Das Maßnahmenpaket des Staates war eine Reaktion auf den Konjunktureinbruch und kostet eine unvorstellbare Menge an Geld, das die Staaten weltweit nicht auf der hohen Kante hatten, sondern aufnehmen müssen. Die Konsequenzen für die Bankkunden sind, dass die Zinserträge weiterhin und dauerhaft rückläufig bleiben und auch die Raiffeisenbank die Negativzinsen/Verwahrentgelte ab Ende 2020 eingeführt hat. Franz Wellisch äußerte seine persönliche Meinung zum Corona-Management, nämlich dass die politisch Verantwortlichen die Steuerung durch diese Krise, die  ohne Vorwarnung auftrat, gut gemeistert haben.  Er sei froh, dass die Unterstützungsleistungen so schnell und umfangreich geflossen sind.

2,5 % Dividende

Vorstandskollege Harald Eisenreich dankte unisono den Mitarbeitern und Verbundpartnern, bevor er auf den  Jahresabschluss 2020 einging. „Wir haben uns sehr positiv entwickelt und ein ähnliches Wachstum wie auch schon 2019 vorzuweisen“, betonte der Redner. Die Bilanzsumme betrage 253,153 Mio € (Zugang: 16,712  Mio. €). Woher kommt das Geld?  Die  Kundeneinlagen wuchsen um 5,4 %, das sind knapp 10 Mio  €. Im Bereich der Spareinlagen gebe es kaum mehr einen Anstieg. „Es ist ein Trend erkennbar und zwar, dass der Kunde keine Anlageentscheidung mehr trifft“, bedauerte Eisenreich. Das sei verständlich, weil eh kein Zins mehr gutgeschrieben werde. Deshalb bleibe das Geld auf dem Girokonto liegen. „Das waren immerhin fast 8,3 Mio €“, so Eisenreich. Sinnvoll wäre dennoch, sich über Alternativen beraten zu lassen.

Die Raiffeisen ELLN verfüge über 4.679 Mitglieder. Der Zinsüberschuss gehe konstant zurück. Es sei noch keine Bodenbildung absehbar. Beim Provisionsgeschäft gelte den Mitarbeitern ein dickes Lob. „Das ist eine Superleistung. Der Zinsrückgang kann jedoch nicht allein dadurch aufgefangen werden“, bestätigte der Redner, dass man auch an der Kostenschraube drehen müsse. „Beim Warengeschäft hatten wir ein Ausnahmejahr. Der Fachmarkt schrieb 17,5 % Wachstum. Den größten Anteil daran hatte der Regio-Markt, der am 15. Mai eröffnet wurde“, schilderte der Vorstand. Wegen einer zügigeren Abwicklung  wurde eine separate Kasse bestellt. Im Bereich der Baustoffe gebe es ein Umsatzplus von 8,3 %.

Der  Bilanzgewinn summierte  sich auf 156.146,67. Der Vorschlag über die Gewinnverwendung lautete, wie im Vorjahr  2,5 % Dividende auszuschütten. Das entspricht 62.945,92 €.  

Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Lamecker bestätigte, dass das Geschäftsjahr 2020 insgesamt erfolgreich verlief. Zu diesem erfreulichen Ergebnis trugen sämtliche Bereiche des Unternehmens  mit Leistungsbereitschaft und Kompetenz bei. „Unsere Bank ist somit gut aufgestellt um ihren qualitativen Wachstumskurs fortzusetzen“, so Lamecker.  Der Aufsichtsrat habe die Aktivitäten des Vorstands überwacht, der den Aufsichtsrat in regelmäßigen Abständen zeitnah über die Geschäftspolitik und die wirtschaftliche Situation der Bank in Kenntnis setzte. Dazu zählten insbesondere die Ertragslage und das Risikomanagement. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von besonderer Wichtigkeit eingebunden. Mit dem Vorschlag der Gewinnverwendung erklärte sich der Aufsichtsrat einverstanden. Zur Berichterstattung über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung verlas er das zusammengefasste Prüfungsergebnis im Wortlaut. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Die Auszahlung von  2,5 % Dividende fand die Zustimmung der Vertreterversammlung ebenso wie die  Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Die ausscheidenden  Aufsichtsräte Hermann Lamecker und Heinrich Moser wurden für drei Jahre wiedergewählt.

v.l.n.r. der wiedergewählte Aufsichtsrat Heinrich Moser, Vorstand Franz Wellisch, Aufsichtsratsvorsitzender Hermman Lamecker (ebenfalls wiedergewählt) und Vorstand Harald Eisenreich