In der Vertreterversammlung 2023 legten Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft über ihre Tätigkeit, für das abgelaufenen Geschäftsjahr 2022, ab. Die Vertreterversammlung stellte den Jahresabschluss fest und beschloß wie der Jahresüberschuss verwendet werden soll.

Raiffeisenbank blickt auf schwieriges Geschäftsjahr 2022

Trotz Krisenjahr 254 000 Euro Bilanzgewinn

"Was einer allein nicht schafft, schaffen viele.“  genau das ist es, was die Genossenschaft ausmacht. Das Jahr 2022, geprägt von Krieg, den Folgen der Pandemie und einer Zinspolitik zum verzweifeln war ein Krisenjahr durch und durch. Die Verantwortlichen der Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b. hl. Blut mussten sich strecken und allerhand leisten.  

Am 28. Juni 2023 versammelten sich 58 Vertreter und 24 Gäste im Gasthaus Meindl in Haibühl. Vorstandsvorsitzender Franz Wellisch übernahm die Leitung der Versammlung und informierte in seiner Einleitung über die Konjunkturentwicklung mit Lieferkettenschock oder die Inflationsrate, die 2022 in die Höhe schnellte.

In Folge der Situation auf der ganzen Welt stehen die Zinsänderungsrisiken nach wie vor im Fokus der Bankenaufsicht. Einen Zinsanstieg wie 2022 habe es noch nie gegeben. Was letztes Jahr Wirklichkeit geworden sei, entspräche einer mathematischen Unwahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent, so Wellisch. Das Ende des Zinserhöhungszyklus sei noch nicht erreicht.  Derzeit sei der langfristige Zins niedriger als der kurzfristige. Wie sich alles weiter entwickelt weiß niemand. Gerade deshalb ist eine Beratung durch die Genossenschaft wichtig.

Jetzt wieder Geld anlegen

Rohstoffpreise, Inflation, Lieferkettenengpässe –  hätten letztes Jahr viele Überraschungen mit sich gebracht, so Vorstand Harald Eisenreich, der neben Folien zu Ertragslage, Umsatzträgern oder Warengeschäft den Jahresabschluss 2022 mit seiner Aktiv- und Passivseite präsentierte. Auf der Passivseite fiel unter anderem auf, dass 2022 die Kundeneinlagen eher auf Girokonto beziehungsweise als Termineinlagen landeten während bei den Spareinlagen ein Rückgang zu verzeichnen war. Eisenreich meinte, dass es sinnvoll sei, jetzt wieder anzulegen, vielleicht sogar langfristig.

Die Folie zum Eigenkapital gab Auskunft über das Geschäftsguthaben der 4.663 Mitglieder, die eine Geschäftsguthaben von 2 409 000 € stellen. Die Rücklagen nahmen um 270 000 € zu und beliefen sich auf 13 450 000 €. Die Fonds für allgemeine Bankrisiken seien sozusagen das Sparschwein für schlechte Zeiten, wie 2022. Deswegen sei es zwar schade, aber nicht schlimm, dass sich hier die Zahlen zum Vorjahr nicht verändert hätten.

Gewinnverwendung

Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Lamecker verlas den Tätigkeitsbericht des Aufsichtsrates sowie der vollständigen „Zusammenfassenden Schlussbemerkung“. Der Aufsichtsrat, dem sechs Mitglieder angehören, versicherte, dass der Jahresabschluss ordnungsgemäß erstellt, uneingeschränkter Prüfungsvermerk des gesetzlichen Prüfungsverbandes erteilt und der Aufsichtsrat seiner Mitwirkungs- und Überwachungspflicht ordnungsgemäß nachgekommen sei.

Der Vorschlag zur Feststellung des Jahresabschlusses 2022 mit einer Bilanzsumme von 249.584.495,46 € und einem Bilanzgewinn von 254.354,16 € wurde von der Vertreterversammlung einstimmig angenommen. Die Raiffeisenbank schüttet an seine Mitglieder eine Dividende von 2% aus . Relativ konstant blieben die wichtigsten Einnahmeposten: Die Zinseinnahmen sanken um 5.000 € auf 4 156 000 € und die Provisionen stiegen um 10.000 € auf 1 296 000 €.

Dank der vier strategischen Geschäftsfelder (Agrar-, Brenn- und Treibstoffe, Baustoffe, Fachmarkt) erhöhte sich der Umsatz aus dem Warengeschäft (Lagerhaus) gegenüber dem Vorjahr um 4 903 000 € auf 22 365 000 € und das obwohl im Bereich der Baustoffe sowie im Fachmarkt ein Minus zu verzeichnen war.

Thomas Kerscher, Revisor vom Genossenschaftsverband Bayern führte die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat durch, die jeweils einstimmig von der Versammlung erteilt wurden.

Die Beschlussfassung zur Satzungsänderung -künftig sind u.a. auch virtuelle Sitzungen möglich- und Änderung der Wahlordnung, die die Vertreter in Gänze mit der Einladung erhalten hatten, erfolgte einstimmig.  

Corinna Mauerer und Stefan Adam einstimmig wieder gewählt

Corinna Mauerer und Stefan Adam, die vor drei Jahren in den Aufsichtsrat gewählt wurden, stellten sich erneut zur Wahl und erhielten beide ein einstimmiges Votum. 

Als Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde richtete Gerhard Mühlbauer ein Grußwort an die Versammlung.  Er bezeichnete das Lagerhaus, das auch Produkte aus der Region anbietet, als guten Partner der Region. Für die alljährliche Spendenbereitschaft der Raiffeisenbank sagte er ein vergelt´ s Gott.

Schließlich ging Wellisch noch auf das leidige Thema „Fake“, eine Plage der Menschheit, wie er die betrügerischen Anrufe, Mails oder Nachrichten, die über sämtliche Kanäle laufen bezeichnete, ein. Bei komisch erscheinenden Anfragen, die allein schon daran zu erkennen seien, dass hochdeutsch gesprochen wird, bat er um vorherige Rückfrage direkt beim eigenen Bankberater.

Mit Dankesworten beendete er schließlich die Versammlung.

 

Stefan Adam (2.v.l.) und Corinna Mauerer wurden nach drei Jahren Amtszeit im Aufsichtsrat einstimmig wiedergewählt. Die Vorstände Wellisch und Eisenreich, sowie der Aufsichtsvorsitzende Lamecker gratulierten.