267 Mitglieder besuchten die Informationsabende der Geschäftsstellen der Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b. Hl. Blut eG. Vorstand Harald Eisenreich übernahm im Verlauf der Abende die Vorstellung der Bilanzzahlen. „Die Superjahre sind vorbei“, betonte er. Doch das sei andererseits Jammern auf hohem Niveau. Wenn man die Rahmenbedingungen berücksichtige, die 2018 global wirtschaftlich herrschten, könne man mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein.

Rückblick auf unser Geschäftsjahr 2018

Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2018 220.045 Millionen €. Dies entspricht einer Steigerung um 3,5 %.

Seit Jahren haben wir wieder Wachstum im Kreditbereich, das ist eine erfreuliche Nachricht. Die 1,901 Mio € Zuwachs im Kreditbereich sind direkt in der Heimat investiert worden.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich von 2017 auf 2018 um 4,6 % bzw. 7,102 Mio €. An dieser Stelle geht „ein herzliches Dankeschön für Ihr Vertrauen“ an unsere Anleger.

Das Geld war überwiegend in Spareinlagen geflossen, wo man eine Mehrung von 3,910 Mio € verbuchte. Es liegen aber auch 3,192 Mio € mehr auf den Girokonten. Selbst wenn die Inhaber nichts Konkretes planen, gibt es bessere Möglichkeiten der Anlage.

Herr Eisenreich fügte eine graphische Aufbereitung der Zahlen beim Gesamt-, Einlagen- und Kreditvolumen an. Die Vorstandsetage der Bank registrierte eine vernünftige Entwicklung quer durch alle Geschäftsstellen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sanken die Zinsen um 183.000 auf 4,432 Mio €. „Der niedrige Zins auf Dauer tut schon weh“, konstatierte der Redner.

Die Provisionen stiegen um 136.000 auf 1,089 Mio €.

Beim Warengeschäft stieg der Rohertrag um 116.000 auf 2,028 Mio €.  

Spenden in Höhe von 22.580 € blieben zu 100 Prozent in der Region, genauso die 190.299 €, die als Gewerbesteuer in die Gemeindekassen fließen. An Körperschaftssteuer wurde im Berichtszeitraum 212.105 € abgeführt.

Die Verantwortlichen legen 107.000 € zu den Rücklagen. Es wird ein Gewinn von 149.356 € ausgewiesen. Davon soll wieder eine Dividende von fünf Prozent ausgezahlt werden, dies entspricht 122.648 €. Die Zuweisung zu den gesetzlichen und anderen Ergebnisrücklagen schlägt mit 26.708 € zu Buche.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der Vorstandsvorsitzende Franz Wellisch zitierte zum Auftakt seiner Ausführungen aus einem Statement von Dr. Markus Söder: „Genossenschaften spielen eine herausragende Rolle im wirtschaftlichen und sozialen Gefüge. Sie tragen den für Bayern so wichtigen Mittelstand im Herzen und sind fest in der Region verankert. Danke für das, was Sie jeden Tag, an so vielen Stellen und mit so vielen Menschen tun!“

Die sieben Bankstellen und die drei Lagerhäuser mit den Fachmärkten setzen diese genossenschaftlichen Prinzipien im echten Leben zum Wohl der Menschen und der Nahversorgung in der Heimat um. Auch im Jahr 2018 ist dies wieder recht gut gelungen - auch wenn die Rahmenbedingungen erwartungsgemäß nicht leicht waren. Leider ist keine Verbesserung in Sicht. Die Bank kann jedoch mit Fug und Recht mit den Bilanzzahlen zufrieden sein.

Der bayerische Genossenschaftsverbandspräsident Dr. Groß hat auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes die bayerischen Genossenschaften als die stabilsten Banken in Europa bezeichnet. Allerdings seien die Sorgen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Niedrig- oder Negativzinsphase und der künftigen EU-Politik sehr wohl berechtigt, so unser Vorstand Franz Wellisch „Dennoch traue ich mir mit Stolz sagen, unserer Raiffeisenbank geht es insgesamt gut“ . Es werden alle miteinander das Menschenmögliche tun, damit es so bleibe.

Zur Veranschaulichung diverser Risikofaktoren und Unruhepole diente eine Weltkarte, die Vorstand Wellisch an die Wand projezierte. An diesen Gefahrenpunkten leide weiterhin die Entwicklung der Zinsen.

„Wir werden 2019 ein deutlich schwächeres Wachstum haben“, so die Prognose von Herrn Wellisch. Allerdings bedeute dies noch kein Drama und keine Rezession. Die Konjunktur habe eine direkte Auswirkung auf die Inflationsrate. Auch in Amerika werden voraussichtlich die Zinsen deutlich sinken. Es gebe keinerlei Anzeichen, dass sie sich in Europa 2020 wieder erholen. Das treffe die Banken genauso heftig, weil sie gleichfalls Geld anlegen müssen. „Es war die beste Entscheidung in der Vergangenheit, dass wir in den guten Jahren Vorsorge in Form von Rücklagen getroffen haben".

„Midanand – a guads Gfühl!“

Roland Altmann verschaffte eine Übersicht über das Warengeschäft. Er blickte auf die Entwicklung des Warengeschäfts zurück, für das 39 Mitarbeiter(innen) in 3 Warenbetrieben angestellt sind. 2018 wurde im Agrarbereich eine Zertifizierung vollzogen. Zudem mussten sich die Verantwortlichen vor dem 1. Juli 2018 mit der Maut beschäftigen, die sich bis dato fast verzehnfacht hat. Von der Regierung ist es gewollt, dass sie auf den Bürger umgelegt wird.

Der 11. Juni 2018 brachte den Hagelschaden in Furth im Wald. Unter anderem wurden im Getreideturm alle Fenster zerschlagen, hinzu kamen defekte Lichtbänder und diverse Schäden an Fassade und der Verkaufsware. Den Schaden bezifferte Herr Altmann auf etwa 200.000 €. Das Aufräumen sei eine großartige Mannschaftsleistung gewesen.

Der Agrarbereich macht ungefähr 20 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Es wurden 5.368 Tonnen Dünger und 2.485 Einheiten Saatmais verkauft. Baustoffe haben einen Umsatzanteil von 25 %.

„Wir haben unsere Ausstellungsfläche in Neukirchen umgebaut“, informierte unser Fachmann. Die Umsätze bei Brenn- und Treibstoffen stiegen um 5,7 % auf 6,616 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der Warenhäuser betrug knapp 15 Millionen Euro (+ 5,1 %).

In Eschlkam soll ein Regio-Markt installiert werden. Vorrangig umfasst dieser den Verkauf von Produkten, die in der Region hergestellt werden. Die Palette soll auch Naturkosmetik und (Kunst-)-Handwerk umfassen.

Das Raiffeisen-Warenhaus-Logo wurde neuerdings mit dem Markenspruch „Midanand – a guads Gfühl!“ ergänzt.

Neues für die Kunden

Für die digitalaffinen Kunden gibt es die elektronischen Bankdienstleistungen, durch die Harald Eisenreich einen Streifzug unternahm. Neue Funktionen im eBanking sind zum Beispiel der Dispokredit-Online, Termin-Online, Gewinnsparen-Online sowie der R + V-Service.

Beim mobilen Bezahlen gibt es eine Neuerung, die Potential hat. Bereits seit ungefähr fünf Jahren kann der Kunde schon mit dem Handy am Automaten Geld abheben. Nun wurden für das mobile Bezahlen die digitalen Karten eingeführt. Der Kunde hat eine girocard oder seine Kreditkarte auf dem Handy und kann problemlos an Kassenterminals damit bezahlen.

Um unseren Kunden die elektronischen Bankdienstleistungen an deren eigenen Smart-Phones in den Räumen der Bank nahe bringen zu können, gibt es in den meisten Geschäftsstellen der Bank seit 2018 freies WLAN.

Finanzberatung im aktuellem Umfeld

„Wenn es schon keine Zinsen mehr bei der Bank gibt, ist dennoch eine Menge geboten“, erläuterte Franz Wellisch zum Schluss. Sehr wertvoll ist die persönliche und genossenschaftliche Beratung. „Wir beraten Sie ehrlich, sprechen verständlich und handeln glaubwürdig“, betonte unser Vorstandsvorsitzender.

Pflegeversicherung immer wichtiger

Ziemlich genau 50 % der Männer und fast 75 % der Frauen brauchen im Alter voraussichtlich Pflege. Eine private zusätzliche Pflegeversicherung deckt zumindest die wirtschaftliche Seite eines solchen Falles ab. Es ist nie zu früh, eine solche abzuschließen. Bei einer Vollzeitpflege im Heim zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung ungefähr die Hälfte. Kinder haften für die Pflegekosten der Eltern.

Der Landkreis Cham hat eine sehr nützliche Notfallmappe zusammengestellt, die auch bei den Beratern erhältlich sind. Sie informiert zu diesem und weiteren Themen.

Staatliche Förderung

„Wir haben die niedrigsten Darlehenszinsen und die höchsten Sparförderprämien aller Zeiten“, macht Vorstand Wellisch auf die Riesterförderung, Sparzulage, Baukindergeld und die staatliche Bayerische Eigenheimzulage aufmerksam und animierte dazu, sich informieren zu lassen.  

Vertreterwahl 2019

Zum Abschluss gab Herr Wellisch das Ergebnis der im März durchgeführten Vertreterwahl durch das namentliche Verlesen der gewählten Kandidaten bekannt.

Alle anwesenden Mitglieder waren im Anschluss an die Versammlung zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen.